Module der Naturparkschule Varnhalt/Neuweier
Einführungsmodul: Wir sind Naturparkschule – wir haben den Durchblick
Im Rahmen dieses Einführungsmoduls erhalten die Schülerinnen und Schüler der 1. Klasse zeitnah nach ihrer Einschulung einen ersten Einblick in das Schulentwicklungsprogramm Naturpark-Schule im Naturpark Schwarzwald Mitte / Nord.
Diese einführende Lerneinheit wird von der Projektleitung durchgeführt. Sie dient einem ersten Kennenlernen und hat zum Ziel, dass die Schülerinnen und Schüler „Ihren“ Naturpark als schützenswerten Landschafts- und Lebensraum für Tiere, Pflanzen und Menschen wahrnehmen. Sie lernen, dass die Dörfer, in denen sie leben, Teil des Naturpark Schwarzwald Mitte / Nord sind.
Zum Einstieg in das Thema findet eine Expertenrunde statt, die je nach Wetterlage im Klassenzimmer oder in der Natur stattfindet. Die Kinder aus der Schule Neuweier nutzen als Aussichtspunkt die Freilichtbühne (Grünanlage Hohenacker), diejenigen aus Varnhalt den Weinberg am Röderswaldweg.
Um die Naturpark Idee zu verstehen, helfen folgende Fragen, die im Klassenverband beantwortet werden:
- Welche Landschaften kennst Du?
- Was bedeutet Heimat für Dich?
- Was kann man in „Deinem“ Naturpark entdecken und unternehmen?
- Welche Lebensmittel kennst Du, die aus dem Schwarzwald kommen?
- Welche typischen Berufe aus der Region sind Dir bekannt?
- Was bedeutet Naturschutz für Dich?
- Ist Dir das Naturparklogo schon einmal begegnet? Was glaubst Du, bedeutet es?
- Warum ist Deine Schule Naturpark-Schule geworden?
Im Anschluss an die Expertenrunde werden die Naturpark-Detektive Berthold Buntspecht, Wally Wildschwein und Fabio Fuchs sowie die Naturparkdetektiv-Seite des Naturparks vorgestellt. Aus einer Bastelvorlage des Naturparks können die Kinder mit den Tieren kleine Tischaufsteller herstellen, diese anmalen, und sie erhalten somit den Erstkontakt zu den Naturpark-Detektiven. Gemeinsam mit ihnen und der Naturparkseite haben die Kinder die Möglichkeit, in ihrer Freizeit mit der Familie oder Freunden die Natur zu entdecken und dabei „spannende und knifflige Aufgaben“ zu lösen.
Nach der Einführung geht es mit selbstgebastelten Fernrohren aus Papprollen mit Naturpark-Aufklebern, Klemmbrett und Buntstiften zu einem Aussichtspunkt in den schulnah gelegenen Weinberg. Die Aufgabe der Schülerinnen und Schüler ist es, als Naturmalerinnen und -maler, die Umgebung, ihre Heimat, wie sie sie ganz persönlich wahrnehmen, zu zeichnen. Dabei soll das Fernrohr ihnen helfen, ihren Blick zu schärfen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Zum Abschluss stellen die Schülerinnen und Schüler in einer Bilder-Galerie ihre persönlichen Kunstwerke vor, die jeweils mit begeistertem Applaus honoriert werden.
Modul 1: Lebensraum Wald – Unsere einheimischen Waldpflanzen und -tiere
Mit diesem Einstiegsmodul lernen die Schülerinnen und Schüler der 1. Klasse ihren ortsnahen Wald kennen. Der Wald soll dabei als Lebensraum für Pflanzen und Tiere erkundet, erforscht und möglichst intensiv wahrgenommen werden. Der Lernort Wald bietet dabei die Möglichkeit, den Sachunterricht durch Anregung der Sinne vor Ort (Fühlen, Tasten, Lauschen und Sehen) zu vertiefen.
Diese erste Exkursion findet im Frühjahr statt und führt die Neuweirer Schülerinnen und Schüler zu einem Standort unterhalb des Waldsportpfads in Neuweier. Für die Varnhalter Kinder ist der Wald rund ums Nellele der Aufenthaltsort. Beide Waldstandorte sind von den Schülerinnen und Schülern zu Fuß erreichbar, also ideal geeignet, um naturnahen Unterricht umzusetzen.
In dieser ersten Veranstaltung lernen die Kinder die wichtigsten einheimischen Laubbäume anhand von Blättern und Früchten kennen. Als Forscherauftrag sollen die „Walddetektive“ die verschiedenen Blätter, Früchte bzw. Zapfen sowie Rinde von Waldbäumen sammeln. Danach erfolgt das Sortieren in Kleingruppen nach von den Schülerinnen und Schülern selbst bestimmten Kriterien. Dadurch lernen sie die unterschiedlichen Formen, Strukturen und Farben der Baumbestandteile wahrzunehmen und zu unterscheiden. Diese Aktion hilft ihnen auch mithilfe eines einfachen Bestimmungsschlüssels, die verschiedenen Baumarten unterscheiden zu lernen und einen Baumsteckbrief zu erstellen. Wie sehr sich die verschiedenen Baumarten auch in ihrer „äußeren Haut“ - der Borke - unterscheiden, erfahren die Schülerinnen und Schüler z. B. durch selbst hergestellte Rindenrubbelbilder (Frottagen). Dabei legen sie ein Blatt Papier auf die Borke des ausgewählten Baumes und rubbeln mit Wachsmalkreide die Borkenstruktur auf das Blatt.
Aktivitäten wie Blätterdomino und Blattmemory runden die Aktion ab, Such- und Wahrnehmungsspiele wie z.B. „Wer findet den Baum?“ sowie andere Mitmachaktionen verfestigen spielerisch das Gelernte.
Modul 2: Artenvielfalt und Naturschutz – Vielfalt erkennen, erleben, bewahren
Dieses Modul baut auf Modul 1 „Lebensraum Wald“ auf. Ziel dieses Projektes ist es, den Schülerinnen und Schülern der 2. Klasse die Artenvielfalt unseres heimischen Waldes näher zu bringen, den Wald als Schatzkammer der Natur mit ihrer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt wahrzunehmen.
Für die Neuweirer Schülerinnen und Schüler führt die Waldexkursion an den Grillplatz unterhalb des Waldsportpfads in Neuweier. Für die Varnhalter Kinder ist der Wald rund ums Nellele der Aufenthaltsort. Beide Waldstandorte sind jeweils von den Schülerinnen und Schülern zu Fuß erreichbar, also ideal geeignet, um naturnahen Unterricht umzusetzen.
Eine intensive Wahrnehmung der Artenvielfalt sollte eine nachhaltige Wertschätzung der Natur zur Folge haben. Bereits auf dem Weg durch die Reben als auch am Standort im Wald wird mit Hilfe einfacher Aktivitäten in unterschiedlichen Konstellationen diese Wahrnehmung geschult:
Sammeln von Blättern und Früchten, Sortieraufträge, Detektivaufträge, Blattmemory, Kreativaufgaben mit Naturmaterialien, Tierrätselpfad, Baumrinde Tasten, Vernetzungsspiele. Ziel ist es bei all diesen Aktivitäten, möglichst viele Sinne anzusprechen. Durch spielerisches Lernen, angeleitete intensive Beobachtung und Kreativität wird dieses Projekt zu einem spannenden und erkenntnisreichen Erlebnis.
Wir sind verblüfft, welche Unterschiede wir zwischen Weinanbaugebiet und Wald herausarbeiten können, wie viele verschiedene Baumarten es rund um unseren Waldstandort gibt, welche Vielfalt an Farben und Formen ihre Blätter, hervorbringen. Welche Tiere sind Bewohner unseres heimischen Waldes und welche Stockwerke bewohnen sie? Und wer frisst am Ende wen? Die Erkenntnis, dass wir alle voneinander abhängen - ob Mensch, Tier oder Pflanze - zeigt uns auf, wie bedeutsam Artenschutz, also Naturschutz für uns alle ist, um diese Vielfalt zu bewahren.
Modul 3: Mein Jahr in den Reben I – Anbau und Pflege „Der lange Weg der Traube bis in die Flasche“
Die Schülerinnen und Schüler der 3. Klassen erfahren in diesem Modul den Weinbau als traditionelle Nutzung der Region. Indem sie das Rebstück unter Anleitung eines lokalen Winzers selbst bewirtschaften, werden ihnen die saisonalen Tätigkeiten des Winzers vor Ort von der Pflanzung bis zur Ernte bzw. Vermarktung nahegebracht. Somit begleitet dieses Modul die Schülerinnen und Schüler über das ganze Schuljahr hinweg, sie lernen den Weinbau durch ihre aktive Mitarbeit als wichtigen Wirtschaftsfaktor kennen und „ihr Rebland“ als eine ihre Heimat prägende Kulturlandschaft und eigenes Ökosystem verstehen.
Die Grundschüler aus Varnhalt pflegen eine Fläche aus mehreren Rebstockreihen im Weinberg des lokalen Winzers am Sonnenberg in Varnhalt. Die Grundschüler aus Neuweier bewirtschaften das von einem ortsansässigen Ehepaar übergebene schuleigene Rebstück am Heiligenstein in Neuweier. Beide Rebstücke sind von der Schule aus fußläufig zu erreichen, so dass der Praxisunterricht schnell und unkompliziert erfolgen kann.
Unter Anleitung des Winzers übernehmen die Schülerinnen und Schüler Tätigkeiten in den Reben wie z. B. Rückschnitt, Schneiden und Biegen der Ruten bis hin zu Laubarbeiten und Neupflanzung von Rebstöcken. Die Pflegearbeiten beginnen im Februar mit dem Rückschnitt der Ruten und enden im Juli mit dem Entblättern in der Traubenzone. In der Expertenrunde erfahren sie Wissenswertes über Boden und Bodenlebewesen sowie die Nährstoffversorgung der Rebstöcke durch den Boden. Darüber hinaus säen die Schülerinnen und Schüler eine Blumenwiese ein, deren Bewohner sie im Jahresverlauf beobachten und kennenlernen können. Mit Lupenbecher ausgestattet sind die Kinder unterwegs in die Welt der einheimischen Wiesenbewohner. Sicherlich sind da auch „natürliche Schädlingsbekämpfer“ wie Marienkäfer und Ohrwurm & Co. dabei.
Modul 4: Mein Jahr in den Reben II – Weinlese und Traubensaftproduktion „Der lange Weg der Traube bis in die Flasche“
Bei diesem Projekt ernten die Schülerinnen und Schüler der 4. Klasse im wahrsten Sinne des Wortes „ihre Früchte aus ihrer Arbeit“ des vorangegangenen Frühjahrs und Sommers (als 3. Klässler).
Ende September bzw. Anfang Oktober jeden Jahres findet das „Herbschten“ in beiden Rebstücken statt. Ausgestattet mit Gummistiefeln, Handschuhen und Rebscheren ernten die Schülerinnen und Schüler die saftigen Trauben. Prall gefüllte Eimer werden in Bottiche geschüttet, die Traubenmenge gewogen, der Öchslegrad gemessen. Mit großem Gefährt wird die Traubenernte in 3 großen Bütten in die Affentaler Winzergenossenschaft zur Traubensaftproduktion transportiert.
In der Winzergenossenschaft sehen die Schülerinnen und Schüler bei einer Kellerführung durch die großen Produktionshallen die einzelnen Verarbeitungsprozesse (Umfüllen, Sortierung, Pressen, Wiegen, Lagerung etc.). Ihnen werden hier „life“ die einzelnen Produktionsschritte „von der Rohmessung bis zur Abfüllung in die Flasche bzw. zum Verkauf“ gezeigt.
Zum Abschluss wird der leckere Traubensaft verköstigt.
Modul 5: Wald und Holz: „Vom Baum zur Palette“ - Waldexkursion mit dem Förster
In der ersten Veranstaltung des Moduls Wald und Holz: „Vom Baum zur Palette“ gehen die Schülerinnen und Schüler der 2. Klasse mit dem Förster oder der Försterin in den Wald. Im Rahmen dieser Exkursion lernen sie den Wald in einer seiner anderen Funktionen, und zwar als Rohstoff-/Holzlieferant kennen, erfahren wie nachhaltige Forstwirtschaft im Stadtwald praktisch umgesetzt wird und welche unterschiedlichen Aufgaben ein Förster bzw. eine Försterin im Wald hat.
Der Lernort dieses Moduls ist sowohl für die Neuweirer als auch die Varnhalter Schülerinnen und Schüler ein Waldstück in Neuweier, in der Nähe des Waldgrillplatzes, in dem Weißtannen bestandsbildend sind.
Nach einem anspruchsvollen Aufstieg zum Waldstück lädt der Förster die Schülerinnen und Schüler auf ein Waldmemory-Spiel mit anschließendem Suchauftrag der ausgelegten Naturmaterialien in Kleingruppen ein. Dabei erhalten die Kinder von dem Experten einige Detailinformationen zu den Baumarten. Sie lernen u. a., dass eine Eiche bis zu 800 Jahr alt werden kann, dass vor allem aus der Fichte Papier gefertigt wird und dass aus der Esskastanie Rebruten hergestellt werden, die vielleicht auch hier im Rebland Einsatz finden.
Am Beispiel einer kürzlich gefällten Weißtanne demonstriert der Förster mit seiner Motorsäge die vielen einzelnen Schritte und Sicherheitsvorkehrungen einer Baumfällaktion. Zur Veranschaulichung hat er seine Werkzeuge mitgebracht wie z. B. Motorsäge, Markierungsspray und Kluppe, letztere ist wichtig, um die Festmeter (Volumen) eines Baumes zu bestimmen.
Anhand einer vorgenommenen Einteilung des Baumstammes in einzelne Stammabschnitte, veranschaulicht er, welche Bereiche zu welchen Endprodukten zugesägt und verarbeitet werden können: so z. B. Paletten (erster Stammabschnitt), Balken und Bretter (astfreier Stammabschnitt), Spanplatten (dritter Stammabschnitt), Papier, Hefte, Bleistifte (vierter Stammabschnitt).
Auch bei diesem Modul steht neben der Wissensvermittlung das „Lernen durch Tun“ im Vordergrund, so dass auch hier angeleitete Spielaktionen, Gruppen-Aufträge und -Aktivitäten einen wesentlichen Bestandteil dieser Exkursion darstellen.
So veranschaulicht der Förster den Kindern z. B. am Stammquerschnitt die Jahresringe der gefällten Tanne anhand farbiger Stecknadeln, die Ring für Ring einzeln markieren. Indem sie das Alter des Baumes errechnen, machen die Schüler und Schülerinnen einen kurzen Ausflug in die Mathematik, und erfahren gleichzeitig, dass die Jahresringe die Lebensgeschichte eines Baumes erzählen.
Auch haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit am Beispiel der gefällten Tanne, einen Baum mit all seinen Bestandteilen, Baumkrone und Zapfen, wahrzunehmen, zu riechen und die „großen“ Tannenzapfen anzufassen und zu begutachten, eine Gelegenheit der besonderen Art, da normalerweise nur die einzelnen Schuppen der Tannenzapfen herunterfallen.
Als Försterassistenten und -assistentinnen bekommen sie die Aufgabe gestellt, in kleinen Teams die Bäumchendichte in einer festgelegten Kreisfläche zu zählen und aus dem Ergebnis Schlüsse zu ziehen: Inwieweit spielt für das Wachstum der Jungbäumchen neben Wasser, Luft und Nährstoffe, das Sonnenlicht eine Rolle?
Die Schülerinnen und Schüler sind nun für die Besichtigung der Palettenfabrik Ludwig GmbH vorbereitet. Sie haben durch die anschauliche Führung des Försters im heimischen Wald die erforderliche Sachkompetenz gewonnen und praxisnah erfahren, dass „der Weg der Palette im Wald“ beginnt.
Modul 5: Wald und Holz: „Vom Baum zur Palette“ – Besichtigung der Firma des Palettenherstellers Ludwig Paletten GmbH in Steinbach
Hierbei handelt es sich um die zweite Veranstaltung für Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 2 im Rahmen des Moduls „Wald und Holz: Vom Baum zur Palette“. Die Schülerinnen und Schüler haben nun Gelegenheit, bei einer Werksführung bei laufendem Betrieb der Firma Paletten Ludwig in Steinbach den Weg des Holzes als ein natürlicher, umweltschonender Rohstoff (hier vorwiegend aus nachhaltiger Holzwirtschaft) zum Endprodukt einer Palette zu verfolgen.
Nach einer kurzen Begrüßung und bei der Einführung durch die Geschäftsführung und Betriebsleitung, erfahren die Schülerinnen und Schüler zunächst, wie der An- und Abtransport vonstattengeht. Sie lernen, dass eine sorgfältige Kennzeichnung der Ware für die Zollabfertigung notwendig ist, bevor die eigentliche Führung bei laufendem Betrieb startet.
Nach der Sicherheitseinweisung und ausgestattet mit Sicherheitswesten und -helmen sowie Ohrstöpseln kann die Betriebsführung beginnen.
In der ersten großen Werkshalle, in die die Bretterstapel zur Verarbeitung transportiert werden, finden die einzelnen z. T. computergestützten Fertigungsschritte bis zur Fertigstellung der unterschiedlichen Palettentypen, auch Sonderanfertigungen, und Abdeckungen statt. Auf zwei Ebenen der großen Werkshalle wird den Schülerinnen und Schülern „life“ demonstriert, welche Funktion die einzelnen Maschinen (Schablonenmaschine, Zuschnittmaschine, Stapelmaschine, etc.) haben. Sie können die Facharbeiter bei ihrer Arbeit beobachten und lernen so die unterschiedlichen Aufgabenbereiche kennen.
Auf dem Außengelände befindet sich die leistungsfähige Heizungsanlage, die in ein modernes riesiges Spänesilo integriert ist. Diese moderne und zugleich umweltschonende Heizungsanlage liefert die Wärme für die thermische Behandlung der Paletten gegen Holzschädlinge in der Trocknungsanlage. Hierbei werden den Schülerinnen und Schülern umweltschonende Prozesse und Verfahren kindgerecht vorgestellt.
Abschließend erläutern die Schülerinnen und Schüler gemeinsam, welche Möbel aus Paletten hergestellt werden können bzw. welche Palettentypen es gibt. Weitere Fragen dürfen gestellt werden, bevor diese spannende Betriebsführung zu Ende geht.
Modul 6: Streuobstwiese: „Nützlinge und Nutzen“ - Besuch beim lokalen Imker
Dieses Modul Streuobstwiese: „Nützlinge und Nutzen“ – findet in Klassenstufe 3 statt. Es sieht neben einer Exkursion auf eine Streuobstwiese einen Besuch bei einem lokalen Imker vor. Dieses Modul findet in vielerlei Hinsicht Anknüpfung an die vorhergegangenen Module, insbesondere an das Modul 2 „Artenvielfalt und Naturschutz“.
Streuobstwiesen sind ebenso wie der heimische (Stadt)wald und die Reben prägend für die Land- und Kulturlandschaft unserer Heimatregion. Darüber hinaus bieten Obstbäume zusammen mit einer Fülle verschiedener Wiesenblumen zahlreichen Insektenarten wie Wildbienen und Schmetterlingen ein breit gefächertes Nahrungsangebot von Pollen und Nektar.
In einem ersten Teil dieses Moduls ist vorgesehen, dass die Schülerinnen und Schüler den Lebensraum Streuobstwiese in Begleitung einer/s Streuobstwiesenexpertin/en intensiv erkunden. (Insektenbeobachtung mit Handlupen). Am Beispiel der Wildbienen, Honigbienen, Schmetterlinge und anderer bestäubender Insekten sollen sie deren Funktion als Nützlinge und ihre Bedeutung für das Ökosystem verstehen.
In einem zweiten Teil dieses Moduls lernen sie bei einem Besuch einer Hobbyimkerei zum einen die Aufgaben eines Hobbyimkers bzw. Hornissenbeauftragten, zum anderen das „Berufsleben“ der Honigbiene kennen.
Dieses Modul wurde erstmals im Frühsommer 2024 mit den dritten Klassen durchgeführt. Es fand in diesem Jahr der Besuch bei Herrn Ebner, Hobbyimker und Hornissenbeauftragter der Stadt Baden-Baden und des Reblands in Varnhalt statt.
In einer Expertenrunde erfahren die Schülerinnen und Schülern Wissenswertes über die Stechimmengruppe, zu denen u.a. Wespen, Wild- und Honigbienen und Hornissen gehören. Herr Ebner zeigt Ihnen u.a. welche an den Lebenszyklus einer Honigbiene angepassten Aufgaben er als Hobbyimker hat, will er einen zufriedenstellenden Honigertrag erzielen.
Die Schülerinnen und Schüler haben hier Gelegenheit, einen Bienenstock durch eine Glasscheibe in Augenschein zu nehmen und dabei das rege Treiben darin wie auch An- und Abflugverhalten der Bienen zu beobachten. Auch ein bewohntes Feldwespennest in Hofnähe kann aus sicherer Distanz beobachtet werden. Während der Verköstigung von selbst geerntetem Honig, erklärt er die Funktion der Schutzkleidung sowie unterschiedlicher Imkerwerkzeuge wie Kratzer, Sieb oder Schleuder. Dabei geht er auf das Herstellungsverfahren von Honig ein. Bei einem Ratequizz und Frage-Antwort-Spielen sind die Kinder aktiv beteiligt und nehmen sicherlich viele spannende Eindrücke und Erkenntnisse aus diesem Vormittag mit.