Module der Naturparkschule Varnhalt/Neuweier
Modul 1: Lebensraum Wald – Unsere einheimischen Waldpflanzen und -tiere
Mit diesem Einstiegsmodul lernen die Schülerinnen und Schüler der 1. Klasse ihren ortsnahen Wald kennen. Der Wald soll dabei als Lebensraum für Pflanzen und Tiere erkundet, erforscht und möglichst intensiv wahrgenommen werden. Der Lernort Wald bietet dabei die Möglichkeit, den Sachunterricht durch Anregung der Sinne vor Ort (Fühlen, Tasten, Lauschen und Sehen) zu vertiefen.
Für die Neuweirer Schülerinnen und Schüler führt die Waldexkursion auf einen Standort unterhalb des Waldsportpfads in Neuweier. Für die Varnhalter Kinder ist der Wald rund ums Nellele der Aufenthaltsort. Beide Waldstandorte sind von den Schülerinnen und Schülern zu Fuß erreichbar, also ideal geeignet, um naturnahen Unterricht umzusetzen.
In der Einführungsveranstaltung im Herbst lernen die Kinder die wichtigsten einheimischen Laubbäume anhand von Blättern und Früchten kennen. Als ersten Forscherauftrag sollen die „Walddetektive“ die verschiedenen Blätter, Früchte bzw. Zapfen und (abgefallene) Rinde von Waldbäumen sammeln. Danach erfolgt das Sortieren in Kleingruppen nach von den Schülerinnen und Schülern selbst bestimmten Kriterien. Dadurch lernen Kinder die unterschiedlichen Formen, Strukturen und Farben der Baumbestandteile wahrzunehmen und zu unterscheiden. Diese Aktion hilft ihnen auch mithilfe eines einfachen Bestimmungsschlüssels, die verschiedenen Baumarten unterscheiden zu lernen und einen Baumsteckbrief zu erstellen. Aktivitäten wie Blätterdomino und Blattmemory runden die Aktion ab.
Wie sehr sich die verschiedenen Baumarten auch in ihrer „äußeren Haut“ - der Borke - unterscheiden, erfahren die Kinder z. B. durch selbst hergestellte Rindenrubbelbilder (Frottagen). Dabei legen sie ein Blatt Papier auf die Borke des ausgewählten Baums und rubbeln mit Wachsmalkreide die Borkenstruktur auf das Blatt.
„Wer findet den Baum?“ und andere Such- und Wahrnehmungsspiele verfestigen das Gelernte.
Modul 2: Artenvielfalt und Naturschutz – Vielfalt erkennen, erleben, bewahren
Dieses Modul baut auf Modul 1 „Lebensraum Wald“ auf. Ziel dieses Projektes ist es, den Schülerinnen und Schülern der 2. Klasse die Artenvielfalt unseres heimischen Waldes näher zu bringen, den Wald als Schatzkammer der Natur mit ihrer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt wahrzunehmen.
Für die Neuweirer Schülerinnen und Schüler führt die Waldexkursion an den Grillplatz unterhalb des Waldsportpfads in Neuweier. Für die Varnhalter Kinder ist der Wald rund ums Nellele der Aufenthaltsort. Beide Waldstandorte sind jeweils von den Schülerinnen und Schülern zu Fuß erreichbar, also ideal geeignet, um naturnahen Unterricht umzusetzen.
Eine intensive Wahrnehmung der Artenvielfalt sollte eine nachhaltige Wertschätzung der Natur zur Folge haben. Bereits auf dem Weg durch die Reben als auch am Standort im Wald wird mit Hilfe einfacher Aktivitäten in unterschiedlichen Konstellationen diese Wahrnehmung geschult:
Sammeln von Blättern und Früchten, Sortieraufträge, Detektivaufträge, Blattmemory, Kreativaufgaben mit Naturmaterialien, Tierrätselpfad, Baumrinde Tasten, Vernetzungsspiele. Ziel ist es bei all diesen Aktivitäten, möglichst viele Sinne anzusprechen. Durch spielerisches Lernen, angeleitete intensive Beobachtung und Kreativität wird dieses Projekt zu einem spannenden und erkenntnisreichen Erlebnis.
Wir sind verblüfft, welche Unterschiede wir zwischen Weinanbaugebiet und Wald herausarbeiten können, wie viele verschiedene Baumarten es rund um unseren Waldstandort gibt, welche Vielfalt an Farben und Formen ihre Blätter, hervorbringen. Welche Tiere sind Bewohner unseres heimischen Waldes und welche Stockwerke bewohnen sie? Und wer frisst am Ende wen? Die Erkenntnis, dass wir alle voneinander abhängen - ob Mensch, Tier oder Pflanze - zeigt uns auf, wie bedeutsam Artenschutz, also Naturschutz für uns alle ist, um diese Vielfalt zu bewahren.
Modul 3: Mein Jahr in den Reben I – Anbau und Pflege „Der lange Weg der Traube bis in die Flasche“
Die Schülerinnen und Schüler der 3. Klassen erfahren in diesem Modul den Weinbau als traditionelle Nutzung der Region. Indem sie das Rebstück unter Anleitung eines lokalen Winzers selbst bewirtschaften, werden ihnen die saisonalen Tätigkeiten des Winzers vor Ort von der Pflanzung bis zur Ernte bzw. Vermarktung nahegebracht. Somit begleitet dieses Modul die Schülerinnen und Schüler über das ganze Schuljahr hinweg, sie lernen den Weinbau durch ihre aktive Mitarbeit als wichtigen Wirtschaftsfaktor kennen und „ihr Rebland“ als eine ihre Heimat prägende Kulturlandschaft und eigenes Ökosystem verstehen.
Die Grundschüler aus Varnhalt pflegen eine Fläche aus mehreren Rebstockreihen im Weinberg des lokalen Winzers am Sonnenberg in Varnhalt. Die Grundschüler aus Neuweier bewirtschaften das von einem ortsansässigen Ehepaar übergebene schuleigene Rebstück am Heiligenstein in Neuweier. Beide Rebstücke sind von der Schule aus fußläufig zu erreichen, so dass der Praxisunterricht schnell und unkompliziert erfolgen kann.
Unter Anleitung des Winzers übernehmen die Schülerinnen und Schüler Tätigkeiten in den Reben wie z. B. Rückschnitt, Schneiden und Biegen der Ruten bis hin zu Laubarbeiten und Neupflanzung von Rebstöcken. Die Pflegearbeiten beginnen im Februar mit dem Rückschnitt der Ruten und enden im Juli mit dem Entblättern in der Traubenzone. In der Expertenrunde erfahren sie Wissenswertes über Boden und Bodenlebewesen sowie die Nährstoffversorgung der Rebstöcke durch den Boden. Darüber hinaus säen die Schülerinnen und Schüler eine Blumenwiese ein, deren Bewohner sie im Jahresverlauf beobachten und kennenlernen können. Mit Lupenbecher ausgestattet sind die Kinder unterwegs in die Welt der einheimischen Wiesenbewohner. Sicherlich sind da auch „natürliche Schädlingsbekämpfer“ wie Marienkäfer und Ohrwurm & Co. dabei.
Modul 4: Mein Jahr in den Reben II – Weinlese und Traubensaftproduktion „Der lange Weg der Traube bis in die Flasche“
Bei diesem Projekt ernten die Schülerinnen und Schüler der 4. Klasse im wahrsten Sinne des Wortes „ihre Früchte aus ihrer Arbeit“ des vorangegangenen Frühjahrs und Sommers (als 3. Klässler).
Ende September bzw. Anfang Oktober jeden Jahres findet das „Herbschten“ in beiden Rebstücken statt. Ausgestattet mit Gummistiefeln, Handschuhen und Rebscheren ernten die Schülerinnen und Schüler die saftigen Trauben. Prall gefüllte Eimer werden in Bottiche geschüttet, die Traubenmenge gewogen, der Öchslegrad gemessen. Mit großem Gefährt wird die Traubenernte in 3 großen Bütten in die Affentaler Winzergenossenschaft zur Traubensaftproduktion transportiert.
In der Winzergenossenschaft sehen die Schülerinnen und Schüler bei einer Kellerführung durch die großen Produktionshallen die einzelnen Verarbeitungsprozesse (Umfüllen, Sortierung, Pressen, Wiegen, Lagerung etc.). Ihnen werden hier „life“ die einzelnen Produktionsschritte „von der Rohmessung bis zur Abfüllung in die Flasche bzw. zum Verkauf“ gezeigt.
Zum Abschluss wird der leckere Traubensaft verköstigt.